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Ein Balanceakt, der sich lohnt: Rückführung der Eichhörnchen-Kinder zum Muttertier

Sind die Kleinen aus dem Nest gefallen, ist es oft ein Balance-Akt, ob das Muttertier sie wiederholt. Da Eichhörnchen-Babys wie alle Kinder aber am liebsten bei ihrer Mutter sind, müssen kluge Entscheidungen getroffen werden. Wir haben einige Tipps:

Rückführung der Eichhörnchen-Kinder: Wie kann geholfen werden_eichhoernchen_futterhaus.de

Es gibt verschiedene Gründe, weshalb Eichhörnchen-Babys mutterlos aufgefunden werden. Mal ist es der Sturm oder eine unglückliche Wahl des Kobels. Fakt ist eins: Ist was passiert, sind die kleinen Eichhörnchen-Babys in Not: Manche von den Kleinen sind so verzweifelt, dass sie sich an die Hosenbeine der Menschen oder sogar an Hunde klammern, weil sie Hilfe brauchen. Wenn Euch so etwas passiert oder sie liegen einfach ungeschützt vor Euch im Gras oder auf der Straße, habt keine Angst zu helfen. Solange keine sichtbaren Verletzungen und Blut zu sehen sind, ist eine Rückführung zum Muttertier möglich. Haben sie sichtbare Verletzungen, holt die Mutter sie allerdings nicht zurück. Wichtig ist auch, dass die hilflosen Nager nicht zu stark unterkühlt sind, auch dann würde die Mutter sie zurücklassen und Eure Hilfe ist gefragt.

Schwieriger Job: Äußerliche Umstände abwägen

Schaut Euch zunächst um, ob ihr mögliche Gefahrenquellen für das Muttertier entdeckt (lauter Krach einer plötzlichen Baustelle, viele andere Tiere, es ist nachts oder spät am Abend etc.) . Erlauben es die äußeren Bedingungen, dass das Eichhörnchen noch am selben Tag ihr Junges findet?

Ist es jedoch hell genug ist und das Wetter spielt mit, besteht die Chance der Rückführung. Wärmt das Jungtier zunächst mit den Händen oder nehmt dafür eine Kiste, Körbchen oder einen Eimer. Legt am besten eine Wärmflasche und eine kleine Decke hinein, damit es die Körperwärme halten kann.  Erst dann kann das Kleine oder die Kleinen mit Flüssigkeit versorgt werden. Unterkühlte Eichhörnchen trinken nicht. Sollten die Kleinen dehydriert sein (und das sind sie meistens, je kleiner desto öfter) ist es wichtig, keine Kuhmilch zu  geben. Eichhörnchen brauchen Aufzuchtmilch oder Honigwasser, Traubenzuckerwasser, Zuckerwasser, notfalls nur Wasser am besten mit einer 1 ml Spritze (ohne Nadel) .

Die kleine Kiste mit den nun versorgten Kleinen platziert ihr in der Nähe der Fundstelle. Wenn möglich, könnt Ihr diese auch in einen Baum hängen.

Wichtig ist, dass Ihr nicht zu nah bei den Kleinen seid, um die Eichhörnchen-Mutter nicht zu verschrecken. Dennoch solltet ihr auch aufpassen, dass keine Katzen oder Krähen die hilflosen Jungtiere wittern. Es kann mehrere Stunden dauern bis die Mutter sich traut, ihre Kinder zu holen. Der Geruch der Menschen und die Versorgung der Kleinen durch uns stört die Muttertiere generell nicht. Falls jedoch die Dämmerung hereinbricht oder  die Hörnchen-Mutter hat sich nicht blicken lassen, solltet Ihr die Kleinen in die Obhut einer Eichhörnchen(baby)-Anlaufstelle geben.

Professionelle Ersthilfe ist wichtig

Trotz guter Bedingungen und Versorgung, gibt es Fälle, in dem die Eichhörnchen-Mutter ihre Jungen ungewollt zurücklässt. Wenn sie nicht mehr erscheint, dann ist sie womöglich nicht mehr am Leben. Doch kein Grund zur Sorge, gibt es auch viele Auffangstationen für Eichhörnchen. Schaut am besten, welche sich in Eurer Nähe befindet. Bei Fragen und Ratschlägen, steht Euch auch der Eichhörnchen-Notruf e.V. jederzeit telefonisch und vor Ort zur Seite. Nach 12 bis 13 Wochen, sind die Jungen in der Regel ausgewachsen und bereit zur Auswilderung, wenn sie gesund sind. Meist wollen sie dann auch nicht mehr viel von ihren Zieheltern wissen.

 

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